Die WEGA 2021 kann definitiv nicht stattfinden

Die WEGA wird in der aktuellen Rechtslage gesamthaft als Grossveranstaltung eingestuft, weil sie eine Kombination aus Messe und Stadtfest ist. Das bedeutet, dass der Zugang nur Personen mit Covid-Zertifikat erlaubt wäre. Eine Absperrung des WEGA-Geländes und eine Zugangsbeschränkung auf Personen mit einem Covid-Zertifikat sind in der besonderen Konstellation der WEGA ohne eigenes Areal mitten im Stadtzentrum allerdings nicht umsetzbar. Weil damit die Voraussetzungen an eine Grossveranstaltung nicht erfüllt werden können, kann die zuständige kantonale Behörde keine Bewilligung in Aussicht stellen. Die WEGA kann damit 2021 definitiv nicht stattfinden.

In einem intensiven und konstruktiven Austausch mit Regierungspräsidentin Monika Knill und den zuständigen Personen des Departements für Erziehung und Kultur sowie der Fachstelle Covid-19 wurden in den letzten Wochen verschiedene Möglichkeiten eruiert, ob und wie die WEGA 2021 unter Einhaltung der bundesrätlichen Vorgaben doch noch durchgeführt werden könnte. Das Alleinstellungsmerkmal, die Besonderheiten und der Charme der WEGA entpuppten sich schnell als grösste Herausforderung: Die WEGA ist ein Gesamterlebnis und einzelne Bereiche davon sind nicht scharf abtrennbar. Sie ist eine Publikumsmesse, ein Stadtfest und ein Jahrmarkt in einem und wird demnach als Grossveranstaltung (und nicht nur als Publikumsmesse und Markt) eingestuft. Als eine Veranstaltung im Sinne der Covid-19-Verordnung besondere Lage gilt ein zeitlich begrenzter, in einem definierten Raum oder Perimeter stattfindender Anlass. Der Zugang zu einer Grossveranstaltung darf in der aktuellen Rechtslage Personen ab 16 Jahren nur gewährt werden, wenn sie ein Covid-Zertifikat vorweisen. Isoliert betrachtet könnte man zwar die Einhaltung der Schutzanordnungen in Innenbereichen (Hallen, Festzelte) mittels Eintrittskontrollen sicherstellen. Die Aussenbereiche (‘Stadtfest’) hingegen sind nicht abtrennbar. Abschliessende Einzäunungen des Aussengeländes mit ganzen Strassenabschnitten sind nicht möglich, ebenso wenig die Sicherstellung von Zutrittskontrollen. Einkaufskunden wollen nicht daran gehindert werden, ihre üblichen Einkäufe im WEGA-Perimeter zu tätigen und Anwohner oder Arbeitnehmende müssen ungehindert zu ihren Wohnungen oder zu ihren Arbeitsplätzen gelangen können. Die Umsetzung und Durchsetzung der einzuhaltenden Bestimmungen für Grossveranstaltungen erweisen sich als nicht realistisch. Selbst wenn es möglich wäre, stünde der zusätzliche Aufwand in keinem Verhältnis zum Risiko des unsicheren Pandemieverlaufs.

Verunsicherung bei den Ausstellern

Gleichzeitig hat eine Befragung der Aussteller ergeben, dass die Verunsicherung der wichtigsten Akteure nach wie vor und trotz Absicherung des finanziellen Risikos riesig ist. «Das Bild ist klar: Eine für alle Beteiligten zufriedenstellende WEGA kann es erst wieder geben, wenn keinerlei Einschränkungen mehr gelten, also eine herkömmliche Version durchgeführt werden kann», erklärt WEGA-Präsident Heinz Schadegg. Aktuell glaubt keine Mehrheit der Aussteller an einen erfolgsversprechenden Anlass, das gilt für eine Ausgabe mit deutlich weniger Anbietern umso mehr. Aus Sicht der Aussteller und der Messeleitung darf der Charakter der WEGA nicht beliebig verändert werden. «Wo WEGA draufsteht, muss auch WEGA drin sein», fasst es der WEGA-Präsident zusammen. Zudem bleibt die Lage für Grossveranstaltungen weiterhin sehr ungewiss. Aus diesen Gründen sehen die WEGA-Macher in diesem Jahr auch von der Organisation einer Ersatzveranstaltung ab. Ausserdem würde eine kleine Ersatzveranstaltung wohl nicht mehr unter die Kategorie der 'überkantonal bedeutenden' Veranstaltungen für den Schutzschirm für Publikumsanlässe fallen. Das finanzielle Risiko einer nicht kostendeckenden Durchführung oder einer kurzfristigen Absage der Ersatzveranstaltung kann die WEGA-Messe AG nach 2020 nicht noch einmal tragen.

Über 700 involvierte Organisationen

Weil die aktuellen Voraussetzungen an eine Grossveranstaltung nicht erfüllt werden können, kann die zuständige kantonale Behörde keine Bewilligung in Aussicht stellen. Die Absage der WEGA 2021 bleibt damit definitiv. Über 700 Firmen und Organisationen sind als Aussteller, Lieferanten oder sonstige Involvierte an einer WEGA beteiligt. «Wir können nicht länger zuwarten», erläutert Geschäftsführer Gregor Wegmüller. «Selbst falls der Bundesrat Mitte August neue Öffnungen beschließen würde: Für die Organisation einer WEGA mit einer so Grosszahl von Involvierten wäre das leider viel zu spät».

Die nächste WEGA findet demnach vom 29. September bis 3. Oktober 2022 statt.

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