Erlebnis Dunkelzelt

obvita, die Organisation des Ostschweizerischen Blindenfürsorgevereins, eröffnet mit dem Dunkelzelt an der WEGA einen Begegnungsraum für Sehende und Nicht-Sehende. Sehende werden von Menschen, die blind oder sehbehindert sind, durch das Dunkelzelt geführt. Dadurch findet ein Perspektivenwechsel und Rollentausch statt.

P7, Thomas-Bornhauser-Schulzentrum

obvita widmet sich seit über 118 Jahren den Bedürfnissen von sehbehinderten und blinden Menschen. Dabei steht die möglichst weitgehende Integration und Selbständigkeit an oberster Stelle. Spezialisierte Angebote und Dienstleistungen für Menschen mit Sehbehinderung gehören dabei zu den Kernkompetenzen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Sehbehinderung.

Dunkelheit gemeinsam erleben an der WEGA

An der WEGA steht das Dunkelzelt für Besucherinnen und Besucher offen. Der Gang durch die Dunkelheit eröffnet neue, unbekannte Erfahrungen, denn der Sehsinn ist ausgeschaltet. Man ist ganz auf seine anderen Sinne angewiesen: tastet, schnuppert und ist ganz Ohr. Blinde und sehbehinderte Menschen sind dagegen in ihrem Element und stehen im Dunkelzelt als Wegweisende und Beratende den kurzfristig Nicht-Sehenden zur Seite. Diese unterhaltsamen und lehrreichen Begegnungen sensibilisieren das Bewusstsein für Menschen mit anderen Fertigkeiten und Begabungen – aber auch speziellen Bedürfnissen. Sie fördern das gegenseitige Verständnis und Miteinander.

Was passiert im Dunkelzelt?

Die ersten Schritte im Dunkeln sind ungewohnt und etwas unheimlich. Der Körper schwankt ein wenig, weil kein Horizont zu sehen ist. Mit den Händen tasten sich die Besucher und Besucherinnen der Zeltwand entlang, die Füsse erspüren Unebenheiten oder Hindernissen. Die Augen gewöhnen sich langsam an das Nicht-Sehen und die Schritte werden mutiger. Je leiser es im Dunkeln ist, desto mehr ist zu hören: so nimmt man die ansonsten bekannte Geräuschkulisse für einmal ganz anders wahr. Auch unterschiedlichste Gegenstände und Materialien gilt es zu erkennen. Jede Person findet und erlebt etwas Anderes. Die gemachten Erfahrungen anschliessend auszutauschen, ist spannend. Der Besuch dauert etwa 15 Minuten, er kann aber auch kürzer oder länger sein. Das Geheimnis der Dunkelheit ist zerstört, wenn etwas leuchtet. Darum sind Leuchtuhren, Mobiltelefone, Taschenlampen und alles andere, was Licht abgeben kann, im Dunkeln unerwünscht.

obvita

obvita ist die Organisation des Ostschweizerischen Blindenfürsorgeverein. Seit über 118 Jahren setzt sie sich für die eigenständige, selbstbestimmte Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben von blinden und sehbehinderten Menschen ein - seit einigen Jahren auch für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. obvita beschäftigt rund 400 Mitarbeitende, davon 170 Mitarbeitende mit IV-Leistungen. Rund 70 Ausbildungsplätze in 13 verschiedenen Berufsfeldern stehen für Jugendliche mit einer Beeinträchtigung zur Auswahl. Die Integration in den Arbeitsprozess ist ein wichtiger Beitrag für mehr Lebensqualität.

obvita ist eine der grössten Leistungserbringerinnen im Behindertenwesen in der Ostschweiz mit spezialisierten Angeboten und Dienstleistungen in den Bereichen Sehberatung, Wohnen, Arbeit und Ausbildung.